Der Autor Hans-Henning Scharsach begeisterte am 6. Februar das „talk mit!“-Publikum mit seinem Vortrag über die rechte Szene in Österreich. Der Publizist machte – auf spannende Art und Weise – deutlich, wie die rechte Szene in Österreich „tickt“: Rund 40 Burschenschafter wurden beispielsweise von der ehemaligen Regierung in wichtige Ämter und Positionen gesetzt und treffen seither wichtige Entscheidungen für Österreich. „Österreichs Burschenschaften, aus denen die schlimmsten Nazi -Verbrecher, die brutalsten politischen Gewalttäter der Nachkriegszeit und zahlreiche rechtskräftig verurteilte Neonazis hervorgegangen sind, greifen nach der Macht“, so Scharsach in seinem Buch „Stille Macht – Ergreifung.

In der regen Diskussion nach dem Impulsvortrag wurde die Frage gestellt, warum europaweit so viele Menschen rechtspopulistische Parteien und Politiker wählen. Die Antwort sei laut Scharsach einfach: Es wird mit den stärksten Emotionen der Menschen – mit der Angst – gespielt und Schreckensbilder in den Köpfen der Menschen erzeugt, die dazu führen, dass Menschen anfällig für autoritäre Führungspersonen und Ideologien werden. Sie werden dabei blind für die Politik, die sie machen und die sich auch gegen sie wendet – wie der Abbau des Sozialstaates oder das Abschaffen von ArbeitnehmerInnenrechten.

Bezirksparteivorsitzender Bgm. Erich Wahl appelliert, dass jede/r einzelne dazu beitragen und die Entwicklung stoppen kann, indem er und sie entsprechend dagegen wirken. „Jeden Tag können wir zeigen, dass die sozialdemokratischen Grundwerte wie Solidarität, Gemeinschaft, Bildungs- und Chancengerechtigkeit für alle Menschen, die Stimmung in eine andere Richtung lenken – für eine Gesellschaft, in der wir ohne Angst leben, bestehende Probleme aber sehr wohl aufgreifen und ernst nehmen.“