Anlässlich des Internationalen Frauentages luden die SPÖ Frauen Bezirk Perg am Freitag, den 7. März 2014 zu einem Pressefrühstück in die Bezirksgeschäftsstelle der SPÖ. „Der Internationale Frauentag ist für uns ein Tag, an dem wir feiern, was in der Frauenpolitik bereits alles erreicht wurde, aber auch ein Tag, wo wir klar vor Augen führen, wie Frauen weiterhin benachteiligt sind“, erklärt die Bezirksvorsitzende der SPÖ Frauen, Sabine Schatz. Gemeinsam mit NRin Bgm.in Marianne Gusenbauer-Jäger und der Perger Frauenvorsitzenden, Viktoria Frühwirth, hat sie zum Frühstück geladen.

„Wir werden weiter lästig sein“, kündigt Schatz an, die dabei die erste österreichische Frauenministerin und eines ihrer Vorbilder, Johanna Dohnal, erwähnt. Dohnal hatte einmal gesagt: „Nur eine Frauenorganisation, die lästig ist, verdient eine Existenzberechtigung!“ „Die Verbesserungen, die für Frauen in den vergangenen 100 Jahren erreicht wurden, sind uns nicht in den Schoß gefallen. Wir müssen dafür kämpfen und das heißt auch dass wir oft einen langen Atem brauchen. Und den haben wir“, so Schatz augenzwinkernd.

Sabine Schatz, die seit einem Jahr Vorsitzende der SPÖ Frauen ist, zieht eine positive Bilanz: „Wir haben im vergangenen Jahr einige neue Angebote und Akzente gesetzt, die sehr gut angenommen wurden. Gemeinsam mit den Perger Frauen haben wir zu 2 Veranstaltungen geladen, die Lesung mit Elfriede Hammerl und die Filmvorführung „Der lange Arm der Kaiserin“. Nebenbei haben wir uns neben den frauenspezifischen Aktionstagen auch mit mehreren Aktionen öffentlichkeitswirksam im Wahlkampf präsentiert“, so Schatz.

Produktive Bezirksfrauen-Vorstandsklausur
Bei der Klausur Anfang Jänner in Luftenberg wurden bereits die Weichen für die kommende Arbeit gestellt: „Wir bieten in unseren Ortsgruppen eine breite und bunte Palette an unterschiedlichen Veranstaltungen und Aktivitäten. Ergänzend dazu haben wir uns wieder einiges für die Bezirksebene überlegt und einen vorläufigen Jahresplan erstellt“ so Schatz, die für Mai eine Veranstaltung zum Thema Frauen im Widerstand ankündigt.

Vorbereitung für 2015
„Wichtig ist uns natürlich auch, dass wir rechtzeitig vor den anstehenden Gemeinderatswahlen im kommenden Jahr darauf schauen, dass wieder ausreichend Frauen auf den kommunalen Wahlvorschlägen stehen, und zwar so, dass sie dann auch entsprechend im aktiven Gemeinderat vertreten sind,“ so Schatz weiter. „Wir haben da noch Spielraum nach oben, aber sind auch optimistisch, da wir in dieser Frage die Unterstützung der Männer in unserer Partei haben, dass wir da was erreichen können. Nur wenn sich Frauen aktiv in ihren Gemeinden einbringen, werden auf ihre Bedürfnisse – wie zB ausreichend Kinderbetreuungseinrichtungen, Rücksicht genommen.“

In die selbe Kerbe schlägt auch die bislang einzige Bürgermeisterin im Bezirk, NRin Marianne Gusenbauer-Jäger: „Wir sind froh, dass wir in der SPÖ in der Partei sind, wo es auf allen Ebenen eine Selbstverständlichkeit ist, Frauen entsprechend einzubinden und wenn es notwendig ist, dass das auch entsprechend unterstützt wird. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Männer und Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen gleichberechtigt repräsentiert sind.

Inhaltliche Schwerpunkte 2014:

Unerhört!
Ihre Stimme werden die SPÖ-Frauen im Bezirk jenen Frauen verleihen, die zum einen meist ungehört sind und die unerhörte Dinge erleben. Dazu wird es im Frühjahr ein Interview-Projekt geben, wo Frauen in schwierigen Lebenssituationen zu Wort kommen werden. Die Interviews im Bezirk Perg wird neben anderen auch die Perger Frauenvorsitzende Viktoria Frühwirth durchführen. Sie hat an einer eigenen Schulung für diese Interviews teilgenommen. Ziel des Projektes ist es, die Augen für die Probleme dieser Frauen zu öffnen und ihre Bedürfnisse oberösterreichweit in einem Maßnahmenpaket zusammen zu führen.

Auswege aus Gewaltbeziehungen – wir brauchen ein Frauenhaus!
Seit Jahren fordern die SPÖ-Frauen im Bezirk ein Frauenhaus, das es betroffenen Frauen erleichtert, den Schritt zu tun und in ein Frauenhaus zu gehen. Das Linzer Frauenhaus, das von unserem Bezirk am leichtesten erreicht werden kann, ist immer wieder gänzlich voll und es braucht dringend zusätzliche Angebote. Auch eine Variante, die direkt an das Linzer Frauenhaus gekoppelt ist, ist denkbar, das würde einiges in der Administration einsparen und einem inhaltlichen Austausch zu gute kommen. Dass der Bedarf gegeben ist, bestätigt die Frauenberatungsstelle Perg.

Landesrätin Mag.a Gertraud Jahn, die in ihrem Sozialressort auch für die Frauenhäuser in Oberösterreich zuständig ist, kündigt dazu eine Arbeitsgruppe an, die den flächendeckenden Bedarf für Oberösterreich erfasst und einen langfristig umsetzbaren Plan erstellen soll.

Wohnbeihilfe – wir bleiben dran!
Im vergangenen Jahr hat der FPÖ-Landesrat Haimbuchner eine massive Verschlechterung bei der Wohnbeihilfe vorgenommen. Die Partei, die immer behauptet, für den kleinen Mann da zu sein, beweist eindeutig, dass sie nicht für die kleine Frau da ist, denn diese betrifft diese Verschlechterung am Meisten. Es werden in der Berechnungsgrundlage für die Wohnbeihilfe jetzt nämlich auch die Unterhaltszahlungen vom getrennten Partner herangezogen, was natürlich AlleinerzieherInnen massiv trifft. Die Gesetzesänderung ist mit 1. November in Kraft getreten, die Auswirkungen treffen diejenigen, die die Beihilfe am Nötigsten bräuchten, jetzt massiv. Die SPÖ-Frauen setzen sich hier weiter dafür ein, dass diese sozialkalte Verschlechterung rasch wieder rückgängig gemacht wird.

Ausreichend Kinderbetreuungsplätze, und zwar so, wie wir sie brauchen!
Der flächendeckende Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen ist der Garant, dass Frauen nach der Kinderbetreuungszeit wieder rasch einem Job nachgehen können. Dazu ist allerdings notwendig, dass diese Einrichtungen nicht nur für Kinder aller Altersgruppen zur Verfügung stehen müssen, sondern sie auch was die Öffnungszeiten betrifft, so gestaltet sind, dass die Eltern ihrem Beruf normal nachgehen können. Der Kinderbetreuungsatlas der AK Oberösterreich zeigt hier klar, dass wir im Bezirk ein West-Ost-Gefälle haben, sprich, dass es im Osten noch Aufholbedarf gibt.

Die Umsetzung der verschränkten Ganztagesschule ist ein wichtiger Schritt dahin, dass Männer und Frauen gleichermaßen wieder ihrem Job nachgehen können und gleichzeitig die gemeinsame Freizeit dafür genutzt werden kann, diese nicht mit Hausaufgaben zu verbringen, sondern als Familie gemeinsam etwas zu unternehmen. Das gemeinsame Lernen in der Schule und die Durchmischung von Freizeit- und Lernstunden fördert das Lernen bei Kindern generell. Mit der Perger Ganztagesschule von Direktorin Elisabeth Löger haben wir hier eine Vorzeigeschule, der noch ausreichend weitere folgen müssen, so dass Eltern jedenfalls die Wahl haben, ihr Kind in eine verschränkte Ganztagesschule zu schicken.

Frauenberatungsstelle Perg
Produktiv einbringen werden sich die SPÖ Frauen auch weiterhin in der von LRin Gertraud Jahn initiierten Frauenberatungsstelle Perg, die wertvolle Arbeit leistet und nicht mehr weg zu denken ist. Die Klientinnenkontakte zeigen, wie notwendig eine Einrichtung wie diese ist! Viele Frauen in unserem Bezirk hätten sonst kaum eine Unterstützung zu ihrem Recht zu kommen.

Internationaler Frauentag 2014 – Nelkenverteilaktion
Im Anschluss an das Pressefrühstück sind die SPÖ-Bezirksfrauen in Perg ausgerückt, um wieder Nelken anlässlich des Internationalen Frauentages in Perg zu verteilen. Insgesamt werden im Bezirk flächendeckend 2000 Nelken verteilt – als gemeinsame Aktion der SPÖ mit den SPÖ Frauen. Motto der diesjährigen Nelkenverteilaktion ist ebenfalls ein Zitat von Johanna Dohnal: „Wie viel ‚wert‘ Frauenarbeit oder Männerarbeit ist, bleibt letztendlich eine gesellschaftspolitische Frage, bei der wir Frauen uns durchsetzen… (Johanna Dohnal) …und Männer sich bewegen müssen!

Am Samstag, dem Internationalen Frauentag, laden die SPÖ Frauen Oberösterreich zum Frauentag ins Papiermachermuseum nach Steyrermühl. Aus dem Bezirk werden 30 Frauen an der Veranstaltung mit Andrea Ypsilanti teilnehmen.