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Die Reichen werden reicher – das will nicht jeder hören

12. Februar 2018

Die Reichen werden reicher – das will nicht jeder hören

Jakob Kapeller ging bei seinem gut besuchten Vortrag im Rahmen der Talk mit Veranstaltung der SPÖ Bildung & BSA auf die Tendenzen und Theorien ökonomischer Ungleichheit ein und hat über ihre Folgen gesprochen.

Das sind Themen, die offensichtlich nicht jeder hören willen, vor allem nicht diejenigen, die so viel Geld besitzen, dass sie gar nicht mehr wissen, was sie damit tun sollen.

Mit der veröffentlichten Studie der Arbeiterkammer Oberösterreich und Wien zeigt Jakob Kapeller mit seinem Forschungsteam – er ist AssistenzProfessor und Vorstand des Instituts zur Gesamtanalyse der Wirtschaft an der Johannes Kepler Universität in Linz – die Unterschiede in der Entwicklung von Einkommen und Vermögen auf.

Der Bereich der Einkommens verfestigt sich durch Leistung und „besondere Verdienste“, sichtbar werden die Entwicklungen der Einkommen am Arbeitsmarkt und ein Politikwechsel erfolgt bei Arbeitslosigkeit und Armut, diese werden (leider) gesellschaftlich akzeptiert.

Vermögen macht sich durch Eigentumsrechte fest, spielt sich am Kapital- und Finanzmarkt ab, Schenkungen und Erbschaften spielen sich im Verborgenen und wenig im Sichtbaren ab.

Grundsätzlich gilt, dass Vermögensungleichheiten größer wie Einkommensgleichheiten sind (es gibt ganz ganz wenige ganz ganz Reiche!)!

Reichtum wird vererbt. Diejenigen, die Familien und Bereiche hineingeboren werden, die reich sind, werden wieder reich. So setzen sich der Reichtum von Familien über Jahrhunderte und Jahrzehnte fort.

Das reichste Prozent besitzt mehr als 90 Prozent der ÖsterreicherInnen zusammen und die 90 % besitzen gemeinsam nur 34,2 %.

Es gibt Mechanismen, wie sich Geld anhäuft und dies erfolgt am besten in den Netzwerken von globalen Konzernen.

Eine Berechnung der Konzentration von Kontrollrechten in Konzernnetzwerken (Vitali/Glattfelder/Battiston (2011): The Network of Global Corporate Control. PLOSOne.http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0025995)

zeigte z.B. auf, dass 80% der Kontrollrechte von 43060 Konzernen liegen bei nur 737 Firmen (knapp 2%). Die Macht wird von wenigen Konzernen aus kontrolliert.

Die sozialen Folgen ungleicher Verteilung von Einkommen nach Wilkinson und Pickett zeigen,

dass niedrigere Ungleichheit einher geht mit

… höherer, subjektiver Lebenszufriedenheit.

… besserer physischer und psychischer Gesundheit aller Einkommensschichten.

… höherer Leistungsmotivation bei SchülerInnen.

… größerem zwischenmenschlichen Vertrauen.

… besserer Ernährung.

… geringeren Kriminalitätsraten.

… weniger Selbstmorden

Es besteht auch ein Zusammenhang zwischen ökonomischer Ungleichheit und Demokratie. Am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland wurde aufgezeigt, dass die Wahlbeteiligung der unteren und mittleren Einkommensgruppen abnimmt. Viele Menschen verabschieden sich von der Demokratie und überlassen dadurch die Politik den Gruppen, die sie nicht vertritt.

Die enorme Ungleichverteilung ist ungerecht und wirkt sich negativ auf die Wirtschaftsleistung aus, denn die weniger vermögenden Haushalte geben ihr Geld eher für Dinge des täglichen Bedarfs aus. Superreiche hingegen erhöhen ihren Bedarf nicht weiter, sondern stecken überschüssiges Kapital in den Finanzmarkt, oft werden die Gewinne in Steueroasen versteckt. Die vermiedenen Steuereinnahmen schwächen den Staat und das Gemeinwesen.

Eine Veränderung ist möglich:

Ungleichverteilung kann verändert werden. Die Abschaffung von Steueroasen kann dazu beitragen, dass Reiche ihren Reichtum weiter anhäufen. Die von ArbeitnehmerInnen verdienten finanziellen Mittel könnten in das gesellschaftlichen Leben im Bildungs-,Gesundheits- und Sozialbereich und Gemeinwesen zurückgeführt werden.

Gerechte Gesellschaften sind auch die glücklicheren Gesellschaften. Wohlstand und Wohlbefinden hängen zusammen, die Menschen fühlen sich wohler, wenn sie am gesellschaftlichen Wohlstand teilhaben können.

Die Publikumsdiskussion zeigt klar auf, dass die Entwicklung des Einkommens und Vermögens nicht den wenigen Reichen überlassen werden darf und es auch Wege gibt, wie dies verändert werden kann:

 

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