Wandel der Arbeitswelt verlangt Wandel bei der Finanzierung des Sozialsystems
„Bundeskanzler Kern trifft mit seinem Vorschlag, unser Sozialsystem über eine Wertschöpfungsabgabe zu finanzieren, den entscheidenden Punkt, um eine nachhaltige Finanzierung zu ermöglichen“, stellt SPÖ-Kommunalsprecherin NAbg. Marianne Gusenbauer-Jäger fest.
Die Arbeitswelt habe sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur gewandelt sondern revolutioniert, betont Gusenbauer-Jäger. Aus personalintensiven Betrieben seien oft menschenleere Fertigungsstraßen geworden, die Digitalisierung begünstige Rationalisierung.
„Trotz dieser geänderten Arbeitswelt finanzieren wir das Sozialsystem immer noch über die Löhne und Gehälter, die in manchen Branchen immer weniger werden. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Sozialleistungen: die Menschen sind länger in Pension, der Bedarf an Pflege steigt usw.“
Diese Schere könne nur mit neuen Finanzierungsformen geschlossen werden. Wo nur mehr das Kapital arbeite und nicht die Menschen, gleichzeitig aber Milliarden an Spekulation oder Wertschöpfung entstehen, dort müsse man ansetzen.
„Die Alternative zu einer Wertschöpfungsabgabe wäre, dass jene Menschen, die in Arbeit sind, höhere Sozialbeiträge zahlen müssten. Das kann es nicht sein! Österreich hat ein großes Dienstleistungssegment wie bspw. den Tourismus, der nicht zusätzlich belastet werden soll. Primär sollen jene Betriebe, die mit wenig Personal hohe Gewinne einfahren, über die Wertschöpfungsabgabe zur solidarischen Finanzierung unseres Sozialsystems herangezogen werden“, fordert Gusenbauer-Jäger.